„Laien-Uni Theologie“: Akademisches Programm ohne Prüfungsstress

Das neue Bildungsangebot der Landeskirche geht im August an den Start.

Keine Klausuren und Examina, kein Büffeln alter Sprachen wie Hebräisch, Altgriechisch oder Latein. Die „Studenten“ der „Laien-Uni Theologie“, die am 18. August in Kaiserslautern an den Start geht, sollten nur eines mitbringen: Freude am wissenschaftlichen Nachdenken „über Gott und die Welt“ und am akademischen Austausch. Das neue Bildungsangebot der Evangelischen Kirche der Pfalz sei für alle gedacht, „die ihre religiöse Kompetenz vertiefen und als Laien in die wissenschaftlich verantwortete und methodisch ausweisbare Auseinandersetzung mit der christlichen Theologie einsteigen wollen“, sagt der Leiter der „Laien-Uni“, Pfarrer Paul Metzger. „Wir wollen Theologie so lehren, dass sie begreifbar wird.“

Das Pensum, das die Studenten an 25 Unterrichtssamstagen über zweieinhalb Jahre absolvieren, ist anspruchsvoll: Altes Testament, Neues Testament, Kirchen- und Religionsgeschichte, Systematik, Dogmatik, Hermeneutik (die Theorie der Interpretation von Texten), Konfessions- und Kirchenkunde: Die Lehrveranstaltungen seien etwa auf dem gleichen Niveau wie für Lehramtsstudenten an einer richtigen Universität, sagt Metzger, der neben seinem Gemeindepfarramt in Ludwigshafen-Pfingstweide auch einen Lehrauftrag für Neues Testament und Konfessionskunde an der Universität Koblenz-Landau wahrnimmt. Unterstützt wird der promovierte Theologe von Kollegen: Einmal im Monat führe ein ausgewiesener Kenner der jeweiligen Materie, in der Regel ein Hochschuldozent, in sein Fachgebiet ein. Der Studiengang schließt mit einem Zertifikat der Landeskirche ab, das den Teilnehmern im Rahmen eines Festgottesdienstes überreicht wird. Auf Kaiserslautern sei die Wahl gefallen, weil die Stadt der Schauplatz der Kirchenunion vor 200 Jahren gewesen sei, sagt Metzger. Die Lehrgänge finden in der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft (Unionstraße 1) statt. Mit 26 Teilnehmer*innen ist der Kurs restlos ausgebucht – die Warteliste ist lang.

Hinweis: Wer sich über das Bildungsangebot informieren oder sich auf die Nachrückerliste setzen lassen möchte, wendet sich bitte an die Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, Andrea Kirch, Tel.: 0631-3642-113 oder andrea.kirch@evkirchepfalz.de.

Wenn alle Teilnehmer des ersten Kurses durchhielten und weiterhin entsprechendes Interesse bestehe, könne die Laien-Universität ihre Fortsetzung finden, kündigt Oberkirchenrat Michael Gärtner an.