Gelungenes junges Chawweruschtheater

"Livename - Ein Stück über Gender und Geschichte" lockte am 22. September 75 Zuschauer*innen in den Saal der VHS Kaiserslautern. Eine tolle Inszenierung, die drei Jugendliche im Jahr 2133 im Blick hat. Die drei halten sich in einer sehr schrägen Form des Uniformismus nicht an die gesellschaftlichen Regeln und erhalten auf verbotenem Terrain Rückblicke in die Geschichte.

 

Drei Hauptdarsteller*innen auf der Bühne | Foto: Nadja Donauer

Die Queerulant*innen Kaiserslautern ermöglichten diese Aufführung. Mitbegründerin Pfarrerin Claudia Kettering sagt darüber: "In diesen Zeiten ist ein Stück über Geschichte und Geschlecht wichtiger denn je. Wir erleben, wie Parteien und Strömungen Geschichte umschreiben oder negieren. Das Stück führt vor Augen, was Geschichtsvergessenheit an Totalitärem hervorbringen kann – selbst bei gut gemeinten Ansätzen wie etwa der Nicht-Festlegung von Geschlechtern. Nichts ist davor geschützt, in undemokratische Muster abzurutschen. Das Wissen und Bewusstsein für Geschichte ist deshalb für die Gestaltung einer freiheitlichen Gesellschaft immens wichtig."

Was bei mir hängen blieb waren die vier Entwicklungsstadien in je 17 Jahren Lebenszeit: Larve, Butter, Drohne, UrButter. Auch die Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigenen Rolle in der Gesellschaft. Warum beginnt dieses Bewusstsein denn genau in der Phase des Lebens, die durch Hormone und Körperentwicklung ohnehin turbulent ist?
Und als drittes Geschenk dieser Inszenierung ein Zitat: „Versuche sind die ersten Schritte des Scheiterns“.

Text und Bild: Nadja Donauer

Wer mehr Informationen zum Stück möchte: https://www.chawwerusch.de/livename-stueckinfo/