Mentale Gesundheit im Blick

Seit diesem Herbst gibt es eine Kooperation mit der RPTU. Wir haben Birgit Munz und Melina Hanyßek zu ihren Hintergründen und Zielen befragt.

 

„Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren sehr rasch und stark verändert.“ Mit diesem Satz beginnt die Broschüre der RPTU Kaiserslautern-Landau, die das Betriebliche Gesundheitsmanagement, kurz BGM vorstellt. Hier wirken Birgit Munz und Melina Hanyßek – mit offenen Ohren für die Bedarfe der Kolleginnen und Kollegen, deren Arbeitsumgebung durch die Fusion der beiden Universitätsstandorte Kaiserslautern und Landau zur RPTU, die verstärkte Einführung von Home-Office, und viele gesellschaftlich diskutierte Krisen tiefgreifenden Wandlungen unterworfen ist.

Birgit Munz und Melina Hanyßek sorgen aktiv für die Gesundheit der Beschäftigten an der RPTU | Foto: Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft

Das BGM reagiert auf diese Veränderungen und setzt dabei auf einen offenen Austausch und bedarfsorientierte Angebote für alle Mitarbeitenden. Gerade vor dem Hintergrund der allseits spürbaren psychischen Belastungen, die mit der volatilen Arbeitswelt einhergehen können, wird dabei seit einiger Zeit ein Schwerpunkt auf die Themen Resilienz und Konfliktberatung gelegt. Hier ist es ein großes Anliegen des BGM, allen Beschäftigten der RPTU niederschwellige und wirksame Hilfsangebote zu verschaffen. Eine gewichtige Maßnahme in diesem Zusammenhang ist das seit kurzem eingeführte Beratungsangebot der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft für Konflikte und psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Mitarbeitende aus Kaiserslautern und Landau können sich jederzeit und unkompliziert bei der Arbeitsstelle melden und werden dort fachlich versiert und vertraulich beraten - unabhängig von ihrer Konfession, Weltanschauung und Nationalität.

Birgit Munz ist seit über 30 Jahren an der Universität und schätzt die Offenheit, mit der heute über psychische Gesundheit gesprochen wird: „Wir wollen Ressourcen stärken und Belastungen abbauen. Zwei räumlich getrennte Universitätsstandorte, neue Strukturen und Abläufe, viele Baustellen im doppelten Wortsinn – diese äußeren Faktoren können Stressoren sein im Arbeitsalltag und zu Lasten der körperlichen und auch mentalen Leistungsfähigkeit gehen. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr froh, dass unser BGM auch auf dem Gebiet der psychischen Belastungen ein umfangreiches Portfolio an Angeboten hat. Das geht von spannenden Gesundheitsvorträgen über spezielle Schulungen und Seminare – zum Beispiel die Ausbildungen zum internen Ersthelfer für psychische Gesundheit – bis zum neuen externen Beratungsangebot für alle.“

Ihre Kollegin Melina Hanyßek ergänzt: „Ich kam im Sommer 2020 an die Uni, also direkt in der Lockdown-Zeit. Da hat mir der direkte Kontakt mit den Beschäftigten enorm gefehlt. Dass heute Mitarbeitende sagen: ´Gesundheitstag? – Cool, da gehe ich hin` bestärkt mich. Auch der zweitägige MHFA-Workshop, eine Abkürzung aus dem Englischen, die ‚Ersthelfer für psychische Gesundheit‘ bedeutet, ist für Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen wichtig, um in Krisensituationen handlungsorientiert zu bleiben. Dort geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihre in Notfällen befindende Kolleginnen und Kollegen weitervermitteln; zur Hochschulseelsorge oder zu anderen Kontaktstellen. Dies hilft uns dabei, weiter aufzuklären und Ängste abzubauen.“

Und was ist mir der eigenen Ressourcenstärkung? Während Birgit Munz gern Oldtimer- und Motorradfahrten gemeinsam mit ihrem Mann genießt, entspannt sich Melina Hanyßek privat am liebsten im Garten und versorgt ihre Tiere. Zum Jahresende werden die Zahlen zeigen, wie das neue Beratungsangebot angenommen wird.